Fenia


Zwei neue Herdenmitglieder für die WVR

Fenia, oder Fee wie sie bei uns liebevoll genannt wird, kam im Frühjahr 2011 zu uns. Wir hatten zwar bereits drei Pferde, aber Martina wollte sich den Wunsch eines eigenen Fohlens erfüllen und so suchten wir eine hübsche Stute mit sanftem Charakter.
Als Fee von Schwanenstadt zu uns gezogen war und sich bei uns eingelebt hatte, wollte sich Martina den Wunsch ein Fohlen groß zu ziehen endlich wahr machen und ließ sie im Mai 2011 erfolgreich decken. Im Jahr darauf erblickte der quicklebendige Fairy McJoy das Licht der Welt und Fee stellte sich als liebevolle Mutter heraus. Mit aller Führsorge kümmerte sich Fee um den kleinen Joy und zeigte ihm die Welt auf der Western Valley Ranch. Mit Menschen hatte sie kein Problem und so lernte Joy auch schnell den seltsamen Zweibeiner kennen, speilte mit den Hühnern und brachte viel neue Energie in die Herde.

Liebe auf den zweiten Blick

Fee hat die Geburt vom kleinen Joy für ihr Alter gut überstanden und wir fingen wieder an sie zu bewegen. Anfangs gingen wir mit ihr und Joy immer wieder spazieren. Im Sommer 2012 stand dann das Aufbautraining an. Anna kam am besten mit ihr zurecht und übernahm die Aufgabe Fee so zu trainieren, dass sie wieder Muskulatur aufbaute und ohne Bedenken reitbar wird.
Dadurch wurde nicht nur Fee wieder top-fit, sondern auch die Beziehung zwischen Fee und Anna wurde immer stärker und sie wurden "Freunde fürs Leben".
Nachdem der kleine Joy von Fee nicht mehr gesäugte wurde, ging es ziemlich schnell bergauf und sie baute wieder Muskeln auf. Im Sommer 2013 war sie in Höchstform und sie erfüllte Anna immer wieder aufs neue das Herz mit Freude. Wir haben es geschafft sie von einem Freizeit gerittenen Pferd zu einem Westernpferd zu formen. Heute hat sie für ihr Alter, ihre Rasse und körperliche Anlagen tolle Gänge. Im Schritt und Trab lässt sie sich allein mit Schenkel lenken, sie geht immer mit gesengtem und versammeltem Kopf, darum kann sie sich gut selber tragen und im Galopp fühlt es sich an wie bei einem richtigen Westernstar. Zuletzt entdeckte sie ihre Liebe zu einzelnen Raining- und Trail-Manövern, wie der Spin und Side Pass.

 

Unter dem Sattel ist Fee ein Pferd für fortgeschrittene Reiter gewesen. Sie hat zwar in den letzten Jahren viel dazu gelernt und kann jetzt auch schon Reitstunden geben, aber da neigt sie dazu das Komando zu übernehmen und zu schnell zu werden. Wer mag es ihr verdenken, sie ist nun mal eine Leitstute und braucht im Sattel eine führende Hand.
Wird sie aber von geübten Reitern geritten, die sie kennen und auf sie eingehen, behält sie ihre langsame Gangarten bei. Ihre Disziplin ist der Trail, für Stangenarbeit oder Geschicklichkeitsübungen lässt sie sich immer begeistern. Wir fahren auch immer wieder auf andere Plätze mit ihr, damit sie sich an das Viereck gewöhnt. Fee ist bei größeren Ereignissen immer die ruhigste und verlässlichste, aber nur so lange alles nach ihrem Kopf geht, denn sie kann auch schon mal ausflippen und der Araber in ihr kommt zum Vorschein.

das Pferd mit den ehrlichsten augen

Als wir sie kauften konnte uns die Besitzerin nicht genau sagen welche Rasse Fee ist. Ihr wurde gesagt, Fee sei ein Haflo-Araber. Aber sie hat weder die Fellfarbe eines Haflingers noch den typischen Araberkopf, also muss noch etwas anderes in ihr stecken.
Allerdings zeigt sie den Araber in ihr gerne in ihrem Charakter und den Haflinger hat sie an ihr Fohlen Fairy McJoy weiter gegeben.

Im Winter hat ihr Fell die Farbe eines Dunkelfuchses und im Sommer wird sie etwas heller. Das Aufallende an Fee ist ihr dreifärbiges Langhaar, besonders ihr Schweif hat alle möglichen Farben.

Das schönste Merkmal an ihr ist aber ihr Kopf, mit den ehrlichen dunkelbraunen Augen, der zierlichen Nase, den großen geschwungenen Ohren und dem aufmerksamen freundlichen Blick. Aus ihrem Gesicht lassen sich leicht ihre Gedanken und Gefühle ablesen. Sie hat einen sehr offenen Blick und erfüllt schnell dein Herz mit Wärme.

Fee mit anna

Im alter von 22 Jahren hat Fee, dann nach vielen gesunden Jahren mit Hufproblemen zu kämpfen. Zuerst hatte sie eine Belastungsrehen an den Vorderhufen. Die hat sich über einige Wochen hinweg wieder gebessert. Dann kam ein Hufabszess am linken Vorderhuf dazu. Auch diesen hat sie mit viel Geduld überstanden. Denn was Fee immer auszeichnete war ihre unbändige Bewegungsfreude.

Zum Ende des Jahres war sie wieder soweit fit auf den Beinen, dass sie von ihren Reitbeteiligungen viel bewegt und geritten wurde. Sie erkundete gemeinsam mit den anderen den neuen Natur-Trail und stellte sich nicht ungeschickt an.

Doch im Winter 2018/19 passierte dann das Unglück. Auf rutschiger Straße ist sie ausgerutscht und verletzte sich an der Hinterhand. Nach drei schmerzhaften Tagen war dann auch die letzte Kraft aufgebraucht und Fee stürzte erneut. Diesmal brach sie sich den Unterschenkel und wurde auf die ewige Pferdewiese hinter den Regenbogen geschickt.

 

Wir werden Fee als sanftmütiges und ehrliches Pferd in Erinnerung behalten. Wir werden uns an die vielen schönen und aufregenden Momente mit ihr erinnern. Denn jedes Mal wenn wir in das Gesicht von ihrem Sohn Fairy McJoy blicken, sehen wir ein Stück von ihr.

Danke für dieses und so viele weitere Geschenke, liebe Fee.

 

Rest in peace our dearling ♥